PQE-Anwendung mit Menschen mit HIV

1. Name und Land der Organisation

Sensoa, Belgium

2. Autor_in der Fallstudie und Kontaktinformationen

Ruth Borms: ruth.borms@sensoa.be

3. Externe Unterstützung

AIDS Anlaufstelle Antwerpen
AIDS Anlaufstelle Gent
AIDS Anlaufstelle Leuven
AIDS Anlaufstelle Brüssel

4. Projekt/Programm

Projekt/Programm: Organisation eines Symposions zum HIV-Outing.

  • eine Diskussion eröffnen über die Rolle der auf HIV spezialisierten Gesundheitsdienstleister beim Outing-Prozess von Menschen mit HIV
  • Fähigkeiten von auf HIV spezialisierten Gesundheitsdienstleistern im Outing-Prozess von Menschen mit HIV verbessern

 
Zielgruppe: Auf HIV spezialisierte Gesundheitsdienstleister

5. Ziele der Anwendung

Mithilfe des Tools möchten wir:

  • ein Symposion organisieren, das dem tatsächlichen Bedarf der auf HIV spezialisierten Gesundheitsdienstleister (in Bezug auf das Outing) entspricht
  • auf HIV spezialisierte Gesundheitsdienstleister informieren und ihnen bewusst machen, welche Rolle sie beim Outing-Prozess spielen
  • eine Zusammenarbeit mit allen flämischen AIDS-Kontaktstellen aufbauen, um die Bewerbung und breitere Bekanntmachung des Symposions zu fördern Allgemein wurde angestrebt, so viele auf HIV spezialisierte Gesundheitsdienstleister wie möglich zu erreichen.

6. Angewendetes Instrument bzw. Methode

PQD: Nutzerbeirat

Schritt 1: Innerhalb von Sensoa wurde eine Person für die Projektleitung ermittelt, die für das Projekt verantwortlich ist und das Team informiert.

Schritt 2: Wir baten eine Person im Masterstudium, eine Umfrage zu den Bedürfnissen von auf HIV spezialisierten Gesundheitsdienstleistern durchzuführen. Das Idee, ein Symposion zu veranstalten, war eines der Ergebnisse dieser Umfrage.

Schritt 3: Wir organisierten einen Schulungsworkshop bei Sensoa, um Kolleginnen und Kollegen über Qualitätssteigerung/-sicherung, das Succeed-Tool und den zusätzlichen Nutzen der Partizipation (PQD-Tool) zu informieren.

Schritt 4: Die Projektleitung kontaktierte alle AIDS-Kontaktstellen, um sie zu informieren und zur Mitarbeit bei der Organisation des Symposions zu motivieren.

Schritt 5: Es gab ein Treffen und zahlreiche E-Mail-Diskussionen (zur Information über und Überprüfung der verschiedenen Schritte, die von der Projektleitung unternommen wurden).

7. Ergebnisse der Anwendung

Das Symposion war ausgebucht.

  • Dank Nutzerbeirat wurde das Symposion basierend auf dem aktuellen Bedarf der Teilnehmerinnen und Teilnehmer organisiert. Der Nutzerbeirat stellte das Programm für den Tag zusammen.
  • Mitglieder des Nutzerbeirats warben innerhalb ihrer Kontaktstellen für das Symposion und verbreiteten Informationen darüber.
  • Es entstand eine gute Arbeitsbeziehung zwischen Sensoa und den AIDS-Kontaktstellen, die uns bei der weiteren Zusammenarbeit und bei künftigen Projekten hilfreich sein wird.
  • Infolge der einführenden Schulung zum Thema Qualität und insbesondere der Success- und PQD-Tools wurde beschlossen, Qualitätssicherung und -verbesserung in der Organisation einzuführen. In allen Zielgruppenprogrammen soll die Partizipation der Zielgruppen überprüft (und ggf. verbessert) werden.

8. Empfehlungen

Wir haben etwas Wichtiges gelernt: Es ist wichtig, zu 150 % darauf eingestellt zu sein, dass die Leute keine Zeit haben.
Ein jedes Mitglied des Nutzerbeirats zögerte zunächst. Sie befürchteten, dass eine Teilnahme sehr zeitaufwändig sein würde. Es kostete uns viel Zeit und Mühe, sie zu überzeugen. Argumente, die sich darum drehten, wie wichtig das Thema ist oder wie wertvoll ihre Erfahrungen und ihr Wissen sind, überzeugten sie nicht.
Das änderte sich, als wir aufgeschrieben hatten, wie wir uns die Zusammenarbeit vorstellten.
Wir hielten schriftlich fest, was sie von der Projektleitung und von Sensoa erwarten konnten und was wir von ihnen benötigten – bei der Organisation des Symposions und zur der Anpassung des „Skripts“ anhand ihres Feedbacks.
Beispiele:

  • Wir bereiteten einen Programmentwurf vor, erledigten die gesamte Literaturrecherche und sandten diese Dokumente vorab an den Nutzerbeirat.
  • Wir organisierten nur ein Treffen (um Fahrt-/Reisezeit zu sparen), um den Programmentwurf zu diskutieren und neue Ideen zu kreieren. Wir entschieden als Gruppe, zwei unterschiedliche Programme zu entwickeln, für den Fall, dass sich das erste als unrealistisch erweisen sollte.
  • Als Projektleitung (Sensoa) arbeiteten wir an jeder neuen Idee weiter. Wir blieben nah an der Gruppe, bei jedem Schritt informierten wir sie per E-Mail und baten um Feedback. In den E-Mails fassten wir uns kurz und kamen gleich zur Sache. Am Ende waren die Mitglieder des Nutzerbeirats sehr zufrieden mit dem Symposion, aber auch mit der Art und Weise, wie die Zusammenarbeit organisiert wurde.