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Qualität praxisnah und partizipativ entwickeln

https://www.pq-hiv.de ist ein Interaktives Handbuch zu Konzepten und Methoden der Qualitätsentwicklung in der HIV-Prävention, das praxisnahe Unterstützung in der Qualitätsentwicklung der primärpräventiven Arbeit von Aidshilfen und anderer Einrichtungen bietet. Das Herzstück der Plattform sind die Praxisbeispiele der Präventionsprojekte, die ihre Erfahrungen mit Methoden der Qualitätsentwicklung zur Verfügung stellen.

Unterstützung der Qualitätsentwicklung in der HIV-Prävention

"Strukturen zur Stärkung der Evaluation und Qualitätssicherung in der Primärprävention der AIDS-Hilfen"
Zur praxisnahen Unterstützung der Qualitätsentwicklung in der primärpräventiven Arbeit von Aidshilfen fanden zwei Kooperationsprojekte der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. (DAH) und der Forschungsgruppe Public Health des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) statt. Beide Projekte wurden durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit gefördert (1, 2).

In einem ersten Forschungsprojekt erfolgte 2004/2005 eine Bestandsnahme der Qualitätssicherung in der Primärprävention der Aidshilfen (und anderer Organisationen der HIV-Prävention). Ergebnis war, dass bereits vielfältige Maßnahmen zur Förderung der Qualität der Arbeit umgesetzt werden. Aus Sicht der Befragten sind jedoch viele der Maßnahmen für ihre Arbeit nur bedingt geeignet, weil sie nicht an die spezifischen Arbeitsbedingungen und Fragestellungen der HIV-Prävention angepasst sind. (1).

Das zweite Forschungsprojekt "Strukturen zur Stärkung der Evaluation und Qualitätssicherung in der Primärprävention der AIDS-Hilfen" (2) setzte die Empfehlungen der Vorstudie um. Ziel war es, ein „interaktives Handbuch“ in Form einer Internetplattform zu erstellen, das allen Mitgliedsorganisationen der Deutschen AIDS-Hilfe und anderen Einrichtungen in der HIV-Prävention Instrumente zur Förderung der eigenen Qualitätsentwicklung zur Verfügung stellt.

Die Entwicklung und Überprüfung der Methoden fand im Rahmen von Workshops und Vorort-Beratungen statt, an denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Aidshilfen und anderen Organisationen der HIV-Prävention teilnahmen (3). Die Ergebnisse aus den Workshops und den Beratungen (Konzepte, Methoden und Praxisbeispiele) werden auf dieser Plattform vorgestellt.

Das Forschungsprojekt steht in der Tradition der partizipativen Gesundheitsforschung (5). Diese wird international auch mit dem Begriff community-based participatory research bezeichnet. Diese Tradition ist eine Ausprägung der Handlungsforschung, die sich an der Schnittstelle von Praxis und Forschung befindet. In der partizipativen Gesundheitsforschung wird im Rahmen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler_innen und einer Praxiseinrichtung (und/oder der Interessensvertretung einer spezifischen Bevölkerungsgruppe) eine Intervention gemeinsam geplant, umgesetzt und untersucht. Im Fall dieses Forschungsprojekts waren die Interventionen Qualitätsentwicklungsmaßnahmen, die von allen Beteiligten gemeinsam entwickelt und erprobt wurden.

Das Forschungsprojekt beinhaltete weitere Komponenten: Kompetenzentwicklung im Umgang mit epidemiologischen Zahlen, die Einrichtung eines Peer-Review-Verfahrens ("Qualitätskolloquium") sowie die Bildung eines Netzwerks von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, um über die Laufzeit des Forschungsprojektes hinaus die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis zu ermöglichen. Eine umfangreiche Darstellung der Projektergebnisse liegt inzwischen vor (4).

1 Wright MT & Block M (2005) Bestandsaufnahme der Aktivitäten der Aidshilfen zur Evaluation und Qualitätssicherung in der Primärprävention. WZB Discussion Paper, SPI 2005-304; zugänglich über https://skylla.wzb.eu/pdf/2005/i05-304.pdf

"Strukturen zur Stärkung der Evaluation und Qualitätssicherung in der Primärprävention der AIDS-Hilfen" (Förderkennzeichen: GZ Z2/25.5.2.x/2006 und Z2/25.5.2.5x/2006, Zeitraum: 01.05.2006 - 31.08.2008)

3 Zwölf Organisationen wurden individuell beraten: AIDS-Hilfe Bielefeld, AIDS-Hilfe Düsseldorf, AIDS-Hilfe Leipzig, AIDS-Hilfe Stuttgart, Fixpunkt (Berlin), Hannöversche AIDS-Hilfe, Hein und Fiete (Hamburg), Hin und Wech (Niedersachsen), Looks (Köln), manCheck (Berlin), Münchner AIDS-Hilfe, Sperrgebiet (Hamburg).

Wright, M.T. (Hrsg.): Partizipative Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, Verlag Hans Huber, Bern 2010

5 FAQs zur Partizipativen Gesundheitsforschung von Unger, Block, Wright - Forschungsgruppe Public Health, Berlin, September 2008 FAQs_Partizipative+Gesundheitsforschung_Unger+Block+Wright.pdf (LINK NICHT KORREKT! Auch nicht im aktuellen System)