Evaluation

Wie erfahren wir, was bei der Zielgruppe ankommt?

Das Wort Evaluation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet bewerten. In der partizipativen Qualitätsentwicklung werden Evaluationen eingesetzt, um die Ergebnisse konkreter gesundheitsfördernder oder präventiver Maßnahmen zu überprüfen. Partizipative Evaluation ist ein beteiligungsorientiertes Modell, welches bereits in die Entwicklung der Evaluationsfragen alle Beteiligten und Betroffenen einbezieht.

Hierzu können gehören: Geldgeber, Projektleitung, Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter und Zielgruppe. Der gesamte Evaluationsprozess wird gemeinsam gestaltet und das Ergebnis gibt die datengestützte und wertbasierte Perspektive aller Beteiligten auf ein Programm, Projekt oder eine Organisation wieder.

Die Selbstevaluation unter Einbeziehung der Zielgruppe bildet den Kern des partizipativen Ansatzes. Da alle verwendeten Evaluationsmaßnahmen in der Zusammen-arbeit zwischen den Akteuren und Akteurinnen ausgehandelt werden, kommt auch immer ein gewisser öffentlicher Aspekt dazu, der eher einer Fremdevaluation ähnelt.

Ist der Bedarf einer Zielgruppe bestimmt und darauf aufbauend eine Intervention entwickelt und durchgeführt, dann möchte man auch wissen, ob sie funktioniert und zu dem gewünschten Erfolg bzw, Ziel (ZiWi-Methode) führt. Es ist sowohl für Projekte als auch deren Geldgeber wichtig, darzustellen, ob eine Maßnahme die erwünschte Wirkung erbracht hat und wie diese zu erklären ist. Hiermit hat die durchführende Einrichtung die Möglichkeit, vorhandene Maßnahmen zu optimieren oder neue zu entwickeln.

Die Ansprüche und Wünsche an eine Evaluation können zwischen den verschiedenen Beteiligten (Zuwendungsgeber, Projektleitung, Projektmitarbeiter_innen und Zielgruppe) durchaus unterschiedlich sein und Aushandlungsprozesse erforderlich machen (Zusammenarbeit).

Für eine Evaluation ist folgende Vorgehensweise und die Klärung folgender Fragen empfehlenswert:

1. Welche Maßnahme soll evaluiert werden? Wer soll/muss beteiligt werden (Zusammenarbeit)? Ggf. sollten gewünschte Beteiligte eingeladen werden.

2. Wozu wird die Evaluation durchgeführt? Was versprechen wir uns von ihr?

3. Adressatin und Adressaten der Evaluation. Für wen wird sie durchgeführt (aus eigenem Interesse der Einrichtung; auf Anforderung des Zuwendungsgebers etc.)?

4. Was wissen wir schon über die Wirkung der Maßnahme? (Bestandsaufnahme)

5. Entwicklung einer Fragestellung für die Evaluation. Die wichtigste Frage ist hier meist: Erreichen wir unsere Ziele? Werden die Indikatoren erfüllt, die das Erreichen der Teilziele/Meilensteine und des Gesamtzieles anzeigen? (ZiWi-Methode)

6. Entwicklung eines methodischen Designs: Zeitplan, Auswahl des bzw. der Erhebungsinstrumente. Auswahl der Methoden der Datengewinnung, je nach formulierten Indikatoren. Hierzu gehört auch die Klärung, welche Arten von Daten möglich und nötig sind.

7. Erhebung von Daten

8. Aufbereitung und Auswertung der Daten (Triangulation)

9. Verwertung der Ergebnisse (Veröffentlichung, Nutzung, Schlussfolgerungen, Verbesserungsvorschläge)

Autor/-innen:
Block/Unger/Wright