Interventionsplanung

Vom Bedarf der Schlüsselgruppe über die Zielformulierung zur Entwicklung von Maßnahmen

Je stärker das lokale Wissen der Schlüsselgruppe durch ihre Einbeziehung bereits in der Planung von Interventionen berücksichtigt wird, umso besser kann die Maßnahme auf ihre Lebenswirklichkeit zugeschnitten werden. Interventionen werden also nicht nur für, sondern mit der Schlüsselgruppe konzipiert. Diese Partizipation der Schlüsselgruppe hat mehrere Vorteile: Die Intervention ist in Sprache und Deutungsmustern der Schlüsselgruppe angemessen und wird von ihr verstanden, und sie ist eine der Lebenswelt der Schlüsselgruppe angepasste Strategie. Die Schlüsselgruppe wird vom Behandelten zum Handelnden (Stufen der Partizipation, Zielgruppenorientierte Arbeit). Das stärkt die Motivation, Ideen einzubringen, und wenn Meinungen zur geplanten Intervention berücksichtigt werden, kann Selbstwirksamkeit erlebt werden. Eine Intervention im Kontext von Prävention und Gesundheitsförderung ist eine Maßnahme, mit der Verhalten und/oder Verhältnisse einer Schlüsselgruppe zugunsten der Gesundheit beeinflusst werden. Nach dem Ansatz der partizipativen Qualitätsentwicklung wird die Intervention idealerweise unter Beteiligung der Schlüsselgruppe und der weiteren Akteure z.B. der Zuwendungsgeber geplant.

Zur Planung von Interventionen ist zu erst die Feststellung ihres Bedarfs notwendig, um lebensweltlich orientierte Ziele und Strategien zu entwickeln. Es ist sinnvoll, im Vorfeld die Ziele und angenommenen Wirkungswege auf dem Weg zum Projektziel zu definieren (ZiWi-Methode). Es ist außerdem sinnvoll, die benötigten Ressourcen zu planen, beispielsweise mit der Methode zur Erstellung einer Projektlogik. Diese Methoden lassen sich auch kombinieren.

Ziele sind auch mit Visionen und Leitbildern verknüpft, d. h. mit Vorstellung von anderen Verhältnissen, was meist über das Machbare hinausgeht. Visionen können jedoch in die Formulierung von Zielen und Maßnahmen münden.

Autor*innen:
Block/Unger/Wright